Vom barrierefrei zugänglichen Aussichtsturm schweift der Blick über die berühmten Beelitzer Heilstätten, zum Fläming und bis nach Berlin. Als besondere Magnete erweisen sich für Besucher immer wieder die unterschiedlichen Themenführungen durch das historische Areal mit seinen faszinierenden Gebäuden.
Vor über 100 Jahren entstanden die Beelitzer Heilstätten. Hier sollte sich die Arbeiterschaft der nahen Reichshauptstadt – umgeben von hochwertiger Architektur und in großzügigen Waldparkanlagen – von der damals grassierenden Tuberkulose erholen. In beiden Weltkriegen dienten die Heilstätten als Lazarette für deutsche Soldaten. Von 1945 bis 1994 waren sie das größte Krankenhaus der „Roten Armee“ außerhalb des Mutterlandes. Nach dem Abzug der Sowjetarmee fielen zahlreiche, bis dahin in Nutzung stehende Gebäude Kupferdieben und andere Zerstörungswütigen zum Opfer.
Heute strahlen diese Gebäude trotz oder auch wegen eines romantischen Wildpflanzenbewuchses einen morbiden Charme aus, der an schlafende Schlösser erinnert.
Das gibt es nur hier – Der Dachwald von Beelitz
(S)ein besonderes, botanisches Highlight verdankt das Erlebnisareal der schwärzesten Stunde der alten Heilstätten: den Kämpfen der „Armee Wenk“ gegen die, den Ring um Berlin schließenden, Truppen der Sowjetarmee 1945. Das „Alpenhaus“ brannte aus. Auf dieser beeindruckenden Weltkriegsruine spross ein Dachwald – der wohl größte „Bonsaigarten“ Deutschlands, denn ohne ausreichendes Erdreich und kaum mit Wasser versorgt, gediehen die Bäume – teils seit 70 Jahren – nur im Kleinwuchs und halten doch mit ihren Wurzeln die Decke des Gebäudes. Vom Baumkronenpfad aus überqueren die Besucher dieses besondere Biotop.
Empfehlung:
▪ Eintritt: Baumkronenpfad Beelitz-Heilstätten (Aussichtturm mit Fahrstuhl) ¦ Zugang zu allen Ebenen) sowie zum Wald-Parkgelände ¦ empfohlene Aufenthaltsdauer: 1,5 h
▪ Führung: „Zeitenwandel-Wandelzeiten“- unterhaltsame, barrierefreie Basisführung ¦ 1 h
▪ Turm-Gastronomie: Tellergerichte, Grillbuffet o. Kaffeetafel zu Füßen des Aussichtsturms