Das Hebbel-Museum in der alten Kirchspielsvogtei
In der Alten Kirchspielvogtei hatte Friedrich Hebbel von 1827 bis 1835 gelebt und gearbeitet. Die Ausstellung im Erdgeschoß zeigt in zehn Räumen Leben und Werk des großen Dramatikers. Kindheit und Jugend werden im Wesselburener Zimmer und im nachgebauten Geburtszimmer gegenwärtig. In der Schreiberstube führte Hebbel das Protokollbuch der Kirchspielvogtei. Hier entstanden auch erste Gedichte. Beeindruckend ist der karge Alkoven unter der Bodentreppe, dessen Enge der junge Hebbel beim Schlafen noch mit dem Kutscher teilen musste. Die entbehrungsreichen Jahre in Hamburg und auf Reisen sind in zwei weiteren Räumen dokumentiert. In dieser Zeit sind die Dramen „Judith“, „Genoveva“ und das heute noch am meisten gespielte bürgerliche Trauerspiel des Dichters „Maria Magdalena“ entstanden. Das Wiener Zimmer zeigt die vielfältigen Beziehungen mit bedeutenden Persönlichkeiten, die Friedrich Hebbel nach seiner Hochzeit mit der Burgschauspielerin Christine Enghaus von Wien aus pflegte. In der alten Kaiserstadt kam er zu Ruhm und Ansehen. Hier entstanden die Dramen „Herodes und Marianne“, „Agnes Bernauer“, „Gyges und sein Ring“ und die „Nibelungen“, für die Hebbel kurz vor seinem frühen Tod mit dem Schiller-Preis ausgezeichnet wurde. Das Handschriften-Zimmer kann gibt einen Einblick in die Korrespondenz, die der Dichter mit vielen seiner Zeitgenossen geführt hat. Das Wiener Wohnzimmer schließlich vermittelt einen Eindruck von der Wohlhabenheit des Ehepaars Hebbel. Hier findet der Besucher wertvolle Möbel, Bilder und Gebrauchsgegenstände aus der Wohnung in Wien und aus dem Sommerhaus in Gmunden am Traunsee.