Markgraf Ludwig Wilhelm, baute ab 1700 eine repräsentative Residenz nach dem Vorbild von Versailles und Wiener Adelspalästen–Ausdruck zeitgenössischer Ideale, aber auch persönlicher Ideen und Wünsche.
Residenzschloss Rastatt, ist die älteste Barockresidenz am Oberrhein. Leicht erhöht liegt die imposante Schlossanlage über der Stadt und demonstriert in ihrer Gesamtarchitektur anschaulich eine geometrische Einheit von Stadt und Garten mit dem Schloss als Mittelpunkt.
Auf dem Dach leuchtet die goldene Figur des Jupiters, im Volksmund der „Goldene Mann“ genannt. Im Inneren des Hauptbaus erreicht man über zwei prunkvolle Treppenhäuser das Herzstück, den Ahnensaal, sowie die Staatsappartements, prächtig mit Stuck und Deckenfresken italienischer Illusionsmaler ausgestattet.
Schlosskirche zum Heiligen Kreuz
Noch im Original erhalten ist dort eine in Europa einzigartige Kirchenausstattung vorzufinden. Die aufwändig sanierte und behutsam restaurierte Schlosskirche (1720-1723) zum Heiligen Kreuz ist seit 2017 wieder zu besichtigen. Sie zählt zu einem Zyklus von Heiligen Stätten mit Stationen aus dem Leben Jesu, den die Markgräfin Sibylla Augusta, in ihrer Residenzstadt Rastatt in einem einzigartigen Ensemble errichten ließ. Die 1723 durch den Speyerer Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn geweihte Hofkirche wurde ganz nach den persönlichen Wünschen und dem erlesenen Geschmack der Markgräfin erbaut. Sie ist Ausdruck von Sibylla Augustas tiefer Religiosität und Verbundenheit mit dem katholischen Glauben. Auf eigenen Wunsch wurde sie hier 1733 zur letzten Ruhe gebettet.